Pflegebedarf auf möglichst vielen Schultern verteilen

Landtagspräsidentin fordert gegen Personalnot mehr Ausbildungsmöglichkeiten!

Pflegeinstitutionen, wie die Innsbrucker Soziale Dienste, stellen sich aufgrund der angespannten Personalsituation und den vielen offenen Stellen hinter die Einführung einer Pflegelehre. „Das beste Rezept gegen die angespannte Personalsituation ist die Ausbildung“, ist auch Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann überzeugt und verweist auf bereits Erreichtes wie die Einführung der Pflegeassistenz, den Schulversuchen an der Ferrarischule und den landwirtschaftlichen Lehranstalten sowie Unterstützungsmaßnahmen wie das kostenlose Mittagessen für Auszubildende oder das Tiroler Pflegestipendium.

Die langjährige Pflegeheimleiterin leitet die VP-interne Arbeitsgruppe „Forum Gesundheit und Pflege“ und bricht ununterbrochen eine Lanze für den Pflegeberuf: „Das Pflegepersonal leistet außergewöhnliches und hat sich bewusst für den Schritt in dieses Berufsfeld entschieden. Der Grund dafür liegt vor allem an der bereichernden Arbeit am Patienten oder am Klienten. Menschen zu helfen und zu pflegen ist keine Fließbandarbeit, sondern ein wertvoller Dienst am Nächsten, der einem auch viel zurück gibt. Die Pflege ist also eine sehr schöne aber eben auch herausfordernde Aufgabe, die das Personal gerade in der aktuell angespannten Situation psychisch wie auch physisch massiv fordert.

Um das Pflegepersonal zu unterstützen, müsse man die schönen Momenten, „also den direkten Kontakt mit den Menschen“, mehr Raum geben und andererseits Belastungen möglichst reduzieren. „Unser Fokus liegt auf der Attraktivierung und dem Ausbau der Pflegeausbildung, um den Pflegebedarf in Tirol auf möglichst vielen Schultern verteilen zu können. Wir müssen mehr Menschen motivieren, in die Pflege zu gehen, anstatt tagtäglich den Pflegeberuf schlecht- und niederzureden. Denn ich sehe mich an der Seite jener, die sich für die Pflege entschieden haben, weil ihnen der Mensch wichtig ist“, erklärt die Landtagspräsidentin und fordert: „Eine Lehre macht den Einstieg in den Pflegeberuf früher möglich. Damit ist ein Verlust von Pflichtschülern, die sich eigentlich dafür interessieren würden, vermeidbar. Die Ausbildung muss aber altersgerecht aufgestellt sein und junge Menschen behutsam an die Pflege heranführen. Ich sehe die Pflegelehre als ein wichtiger Teil der breiten Palette an Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Wir warten deshalb auf grünes Licht vom Bund“, so Sonja Ledl-Rossmann abschließend.