„Wir haben bei der Erstellung unseres Regierungsprogramms die Themen Verkehr und Wohnen in den Mittelpunkt gestellt, weil wir überzeugt sind, dass sie für die Zukunft unseres Landes ganz entscheidend sein werden. Bereits im ersten Jahr der schwarz-grünen Landesregierung haben wir deshalb mit dem Anti-Transit- und dem Wohnpaket umfassende Maßnahmenpläne vorgelegt, mit denen wir nicht an der Oberfläche kratzen, sondern tief in die Struktur hineingehen und die nun Schritt für Schritt umgesetzt werden“, so Landeshauptmann Günther Platter und Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe.
Im Jahr zwei der schwarz-grünen Landeskoalition sollen nun vor allem strukturelle Reformen angegangen werden, kündigen Platter und Felipe heute an: „Wir haben die geringste Arbeitslosigkeit in Österreich, ein hervorragendes Wirtschaftswachstum und die niedrigsten Schulden. Damit das so bleibt und wir die hohe Qualität in allen Bereichen auch für kommende Generationen absichern können, wird 2019 das Jahr der Reformen werden.“
Vor allem im Gesundheits- und Pflegebereich wolle man die Weichen in Richtung Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung stellen. „Der demografische Wandel unserer Gesellschaft wird in den nächsten Jahren an Dynamik gewinnen. Um dem Wunsch der Menschen nach möglichst langer Betreuung in den eigenen vier Wänden Rechnung tragen zu können, werden wir in der Pflege neben der notwendigen Schaffung von Langzeitpflegeplätzen deshalb das Angebot ganz grundlegend in Richtung „Mobil vor stationär“ ausbauen. Bis zum Jahr 2022 wollen wir mehr als 250 Kurzzeitpflegeplätze zusätzlich schaffen und sowohl die Tagespflege, die mobilen Dienste als auch das Angebot an betreuten Wohnplätzen um mindestens 30% erhöhen“, so Landeshauptmann Platter.
Auch im Gesundheitsbereich werde man strukturelle Änderungen vornehmen, um die hochwertige Versorgung nachhaltig abzusichern. „Tirol verfügt über eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Weil wir möchten, dass das auch in Zukunft so bleibt, bündeln wir im Zuge einer Spitalsreform Synergien, stimmen die Angebote besser aufeinander ab, bauen die Primärversorgung aus und nehmen so Druck aus den Krankenhäusern“, kündigt Landeshauptmann Platter an.
Ebenso hoch soll das Reformtempo beim öffentlichen Verkehr gehalten werden, wie die grüne LHStv.in Ingrid Felipe betont. „Die Tarifreform I ist eine Erfolgsgeschichte. Mittlerweile gibt es 125.000 Stammgäste, was einer Steigerung von über 60 Prozent gleichkommt. Mit der zweiten Stufe der Tarifreform werden wir ab 1. April Stammkundinnen und -kunden weitere Vergünstigungen bieten und auch Gelegenheitsfahrerinnen und -fahrer zusätzliche Flexibilität ermöglichen. Ziel ist es, dass wir es möglichst vielen Tirolerinnen und Tirolern einfach machen, den Autoschlüssel gegen ein Öffi-Ticket zu tauschen und damit einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so Felipe. Neben der Tarifreform werde mit dem Ausbau der Bahnhöfe, der Park & Ride Anlagen und auch an der Infrastruktur auf Hochdruck gearbeitet. Alleine 2019 investiert das Land 131,6 Millionen Euro in die Mobilitätswende. Hinzukommen noch der zweigleisige Bahnausbau im Oberland und die weiterführende Studien zu einer Bahnverbindung ins Außerfern.
Die beiden Klubobleute Jakob Wolf und Gebi Mair betonen, dass gemeinsam angepackt werde: „Auch wenn es inhaltlich bisweilen unterschiedliche Zugänge gibt, steht für uns die Lösung immer im Vordergrund. Wer sich anschaut, was wir im ersten Jahr alles weitergebracht haben und welche Brocken wir uns heuer vornehmen, der sieht die Entschlossenheit mit der wir agieren. Das bereits jetzt hohe Reformtempo werden wir 2019 nochmals nach oben schrauben."
Daten und Fakten
Pflegereform: Ausbauziele 2022
Schaffung von 1.200 zusätzlichen Heimplätzen inkl. Ausbau der Übergangspflege
Schaffung von 100 zusätzlichen Plätzen in der Schwerpunktpflege
Schaffung von 150 zusätzlichen Plätzen in der Kurzzeitpflege
Tagespflege: Ausbau um 30%
Mobile Dienste: Ausbau um 30%
Betreute Wohnplätze: Ausbau um 30%
Mobilitätswende und Schwerverkehr
131,6 Millionen € investiert das Land Tirol 2019 in den öffentlichen Verkehr
Seit Einführung der Tarifreform ist die Zahl der Öffi-StammkundInnen um 60% gestiegen
Über 125.000 Jahreskarten - so viel wie noch nie
17 Millionen online Fahrgastabfragen
27 Dosiertage 2018 durchgeführt, 32 Dosiertage 2019 geplant
11 zusätzliche Samstage, an denen das Wochenendfahrverbot verlängert wurde
30% mehr Lkw-Kontrolltage mit dem Prüfzug der ASFINAG