Investitions- u. Transitstau auf Tirols Autobahn

Parlamentarische Anfrage von NR Hermann Gahr zeigt: Tirol ist mit 327 Millionen € eine Cash-Cow der ASFINAG. Rekord-Transitzahlen verlangen nach Investitionspaket für Lärmschutz und Entlastungsprojekten. VP-Verkehrssprecher sieht Bund gefordert.

Die aktuellen Verkehrszahlen bestätigen, was viele Tirolerinnen und Tiroler am eigenen Leib spüren: Die Transitzahlen haben wieder deutlich zugenommen. Im ersten Quartal 2022 wurden mehr als 647.000 LKWs über den Brenner gezählt, das entspricht einem Plus von 11,3% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021. „Während wir in Tirol mit Sorge auf diese Entwicklung blicken, kann sich die ASFINAG über zusätzliche Maut-Millionen freuen. Der staatliche Infrastruktur-Erhalter ist einer der Nutznießer dieser angespannten Transitsituation in Tirol. Allein im vergangenen Jahr hat die ASFINAG 327 Millionen Euro auf Tirols Straßen verdient - damit sind wir eine Maut-Cash-Cow. Auf Initiative unseres Tiroler Nationalrates Hermann Gahr haben ASFINAG und Verkehrsministerium die lange geheim gehaltenen Zahlen veröffentlicht. Das bringt endlich Licht in die Sache“, verweist VP-Verkehrssprecher Florian Riedl auf eine entsprechende Anfragebeantwortung von Leonore Gewessler.

Darin ersichtlich sind die die Streckeneinnahmen entlang der A12 Inntal Autobahn (139,1 Millionen €), der A13 Brenner Autobahn (172,1 Millionen €) sowie der S16 Arlberg Schnellstraße (15,9 Millionen €). Ein Teil der Mauterlöse werden für den Bau des Brennerbasistunnels verwendet, ein Großteil der Tiroler Mauteinnahmen fließen aber nach Wien. „Wer meint, dass auf die Millioneneinnahmen auf Tirols Straßen auch Investitionen in Entlastungsmaßnahmen folgen, der irrt. Unsere Gemeinden sind Bittsteller, wenn es um ASFINAG-Projekte geht, versprochene Entlastungsmaßnahmen und Lärmschutzoffensiven lassen nach wie vor auf sich warten und ein Gesamtkonzept entlang der Brennerautobahn im Wipptal liegt immer noch nicht vor“, beklagt der Landtagsabgeordnete und kritisiert wieder einmal mehr die ASFINAG: „Das Betteln um Geld für Entlastungsmaßnahmen muss ein Ende haben. Mittlerweile haben wir neben dem Transitstau auf Tirols Straßen auch einen Investitionsstau bei Lärmschutz- und Entlastungsmaßnahmen. Die ASFINAG und das zuständige Verkehrsministerium sind gefordert, nicht nur die Hand bei den Mautmillionen aufzuhalten, sondern auch sinnvolle und entlastende Projekte vor Ort umzusetzen“, so Riedl abschließend.

Zur Information, die Beantwortung der parlamentarischen Anfrage von NR Hermann Gahr: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/AB/AB_09445/index.shtml