Die TIWAG hat heute die Perspektive für die Umsetzung des Kraftwerk Kaunertal aufgezeigt. „Es ist vernünftig, die geänderten Rahmenbedingungen als Anlass zu nehmen, um die Prioritäten beim Kraftwerk Kaunertal neu zu ordnen. Das Ötztal ist ein Wasserkrafttal mit überzeugten Wasserkraftbefürworten. Umso wichtiger ist es, dass die TIWAG die Sorgen der Bevölkerung ernst nimmt und gemeinsam mit den Menschen den richtigen Weg für Tirol einschlägt. Das sollte auch die FPÖ und die Liste Fritz erkennen, und sich auf die Seite der Ötztalerinnen und Ötztaler stellen. Nur wenn wir gemeinsam den Ausbau aller erneuerbaren Energieträger vorantreiben und gleichzeitig auch Speichermöglichkeiten schaffen um saisonale Schwankungen auszugleichen, können wir die Tirolerinnen und Tiroler sicher mit elektrischer Energie versorgen. Das vorrangige Ziel ist es, mit den dringend benötigten Speicherkapazitäten weiterzukommen und damit den Ausgleich zu der schwankenden PV- und Windenergieproduktion in Europa zu schaffen. Nicht umsonst ist der Speicher Platzertal von europäischem öffentlichen Interesse in Sachen Klimaschutz und Energiewende“, begrüßt VP Tirol Energiesprecher Martin Mayerl den Vorstoß. Der Ausbau von Erneuerbaren Energiequellen führt dazu, dass bei wenig Sonnenschein oder schwachem Wind – etwa in den Nachtstunden oder bei sehr schlechtem Wetter – im Stromnetz zu wenig Strom zur Verfügung steht. Deshalb braucht es zum Ausgleich aufgestautes Wasser, das flexibel ins Tal gelassen werden kann, um dann Strom zu produzieren, genau dann wenn dieser auch gebraucht wird. „Nur mit großen Speicherkapazitäten kann das Netz stabil gehalten werden, das lehrt uns die Physik. Im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten macht ein zusätzlicher Speicher Sinn und kann bereits mit dem zur Verfügung stehenden Wasser genutzt werden. Mit hochmodernen Pumpsystemen entsteht im Platzertal eine effiziente Speichermöglichkeit von Energie, denn mit einem Speichersee kann keine Batterie mithalten“, plädiert Mayerl für eine sachliche Diskussion.
WWF hadert mit Gewissenskonflikt zwischen Klima oder Umwelt
Als Offenbarungseid bezeichnet Mayerl dabei die Kampagne von WWF und Co. „Wir sehen, dass WWF und Co. von Wien aus gesteuert werden und den Tirolerinnen und Tirolern sämtliche Entwicklungsmöglichkeiten im eigenen Land nehmen wollen. Diese Bevormundung muss ein Ende haben, denn die Wiener NGOs sind den Tirolerinnen und Tirolern keine Hilfe: die Wasserkraft wird aus ideologischen Gründen generell abgelehnt, der Wolf ist dem WWF näher als die eigene Bevölkerung und bei der Transitbelastung melden sich die NGOs erst gar nicht zu Wort“, kritisiert Mayerl und sieht die Umweltverbände mittlerweile an einem Gewissenskonflikt angelangt: „WWF, Grüne und Co. hadern zwischen Klima- oder Umweltschutz. Mehr E-Autos zu fordern, aber keinen Strom produzieren zu wollen, das wird sich nicht ausgehen.“ Deshalb warnt Mayerl: „Die Opposition sollte sich nicht der Verweigerung der Energiewende anschließen. Während der Landeshauptmann ohne große Show vorgeht und bereits Anfang April die TIWAG in die richtige Richtung angestoßen hat, opfern die Grünen die Energiewende auf dem populistischen Altar der NGOs. Wer sich mit dem WWF in ein Bett legt, der wird in einem Tirol ohne Stromversorgung, ohne Arbeitsplätze und ohne wirtschaftliche Lebensgrundlage aber dafür mit vielen Wolfsrudeln und entsiedelten Tälern aufwachen“, warnt Mayerl.