Forschungsschwerpunkt Quantencomputing

Neue Strategie der EU kann Quantensprung für Tirol bedeuten.

Mit der EU-Quantenstrategie setzt die Europäische Kommission ein klares Signal: Europa will weltweiter Spitzenreiter im Bereich Quantentechnologie werden. Die Quantentechnologie hat Einfluss auf die unterschiedlichsten Lebensbereiche, von Medizin über die Verkehrsplanung bis zur Raumfahrt. Und ExpertInnen sind überzeugt: Quantentechnologie wird unsere Welt verändern. Sie kann Probleme lösen, die klassische Computer derzeit nicht bewältigen können. Ziel der nun neu ausgegebenen Quantenstrategie der EU-Kommission ist, zum globalen Marktführer zu werden.

Für den Standort Tirol mit dem Forschungsschwerpunkt Quantencomputing an der Universität Innsbruck kann diese Strategie einen sprichwörtlichen Quantensprung bedeuten“, betont Tirols Bildungslandesrätin Cornelia Hagele, wohlwissend dass der Quantensprung streng wissenschaftlich betrachtet eigentlich ein recht kleines Ereignis ist. Laut EU-Kommission wird erwartet, dass dieser Sektor bis 2040 in der EU Tausende hochqualifizierte Arbeitsplätze schafft und einen globalen Marktwert von über 155 Milliarden Euro erreicht. „Unser Ziel muss jetzt sein, als Forschungsland Tirol federführend mitzuwirken“, so die Tiroler Wissenschaftslandesrätin.

Zur Quantenstrategie der EU-Kommission gehört der Aufbau einer europäischen Design- und Fertigungsinfrastruktur: Eine Quanten-Design-Facility sowie sechs Pilotprojekte für Quantenchips sollen entstehen, unterstützt durch öffentliche Fördermittel in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro. Ziel ist es, wissenschaftliche Prototypen in marktfähige Produkte zu überführen. Zusätzlich wird eine Pilotanlage für ein europäisches Quanteninternet gestartet. Um Wissen und Fachkräfte europaweit zu fördern, wird das Netzwerk der Quantum Competence Centres erweitert und 2026 die European Quantum Skills Academy gegründet. „Quantencomputer eröffnen völlig neue Möglichkeiten , etwa in der Medizin, wo sie die Entwicklung neuer Medikamente erheblich beschleunigen könnten, indem sie chemische Prozesse auf atomarer Ebene mit bisher unerreichter Präzision simulieren. Auch in der Verkehrsplanung bieten sie enormes Potenzial: Mit der gleichzeitigen Analyse von Millionen Routen lassen sich Verkehrsaufkommen effizienter steuern, Lieferzeiten verkürzen und Emissionen deutlich reduzieren. Tirol hat als Forschungsstandort frühzeitig die Weichen gestellt – und wir werden weiterhin alles daran setzen, dass unser Land an der Spitze dieser Zukunftsentwicklung mitwirkt“, erklärt MEP Sophia Kircher hinzu.

Tirol hat sich in den vergangenen Jahren einen exzellenten Ruf im Bereich der Quantenforschung erarbeitet. Die Universität Innsbruck zählt zu den führenden Einrichtungen Europas. Es ist daher nur folgerichtig, dass wir als Land Tirol alles daransetzen, bei der Umsetzung dieser Strategie auch künftig eine aktive Rolle zu spielen“, betont VP Tirol Wissenschaftssprecher Peter Seiwald. Als nächsten Schritt werde ich eine parlamentarische Anfrage einbringen und gezielt Gespräche auf europäischer Ebene führen, um sicherzustellen, dass regionale Innovationszentren aktiv in die Umsetzung der Strategie eingebunden werden“, so die Tiroler EU-Abgeordnete Sophia Kircher. „Ich bin überzeugt davon, dass Tirol weiterhin eine wichtige Rolle in der Weiterentwicklung der Quantentechnologie in der EU spielen kann“, so Landesrätin Cornelia Hagele abschließend.