Arbeitsmarkt mit Licht und Schatten

Vollbeschäftigung mit Wermutstropfen Fachkräftemangel.

Mit einer Arbeitslosenquote von lediglich 2,7% im Juli 2022 ist Tirol ist im österreichweiten Vergleich wieder das Bundesland mit der geringsten Arbeitslosigkeit. Mit insgesamt 362.000 unselbstständig Beschäftigten waren in Tirol heuer im Juli rund 10.000 Personen mehr in einem Arbeitsverhältnis, als noch im Juli letzten Jahres. „Diese Veränderung ist vor allem im Österreichvergleich ein echter Meilenstein. Tirol hat eine Rekordbeschäftigung, nur rund ein Viertel der Arbeitslosigkeit als beispielsweise die Bundeshauptstadt Wien, und mehr Menschen denn je in Beschäftigung“, freut sich Tirols Wirtschaftslandesrat Anton Mattle. Im Vergleich zum Juli 2021 ist die Arbeitslosigkeit in Tirol um knapp 24% gesunken, weniger als 10.000 Personen sind in Tirol mit Stand heute auf Jobsuche. „Der einzige Wermutstropfen bei all der Job-Euphorie ist, dass aktuell viele Tiroler Firmen händeringend nach MitarbeiterInnen suchen. Da müssen wir einerseits alle bereits jetzt verfügbaren Kräfte im Land abrufen und den Arbeitssuchenden klare Perspektiven aufzeigen. Andererseits muss durch eine weitere Attraktivierung der Rot-Weiß-Rot-Card auch der qualifizierte Zuzug erleichtert werden, denn wenn es der Wirtschaft gut geht und die Rahmenbedingungen für die Arbeitnehmer passen, geht’s uns allen gut“, so Mattle, der sich heute auch explizit an den Bund richtet: „Wir müssen Leistungsbereite abholen. Es kann nicht sein, dass jene, die bereit sind mehr zu leisten als der Durchschnitt, im Endeffekt über die Maßen Steuern bezahlen. Hier ist der Bund gefordert, im Steuersystem entsprechende Anreize zu schaffen. Wer neben seinem Vollzeitjob noch bereit ist, einer zusätzlichen Tätigkeit nachzugehen, dem muss definitiv mehr vom Netto in der Tasche bleiben. Einsatz muss sich lohnen, deshalb sollten Überstunden attraktiver werden. Ein besonderes Anliegen ist mir, dass wir jene Menschen im Arbeitsmarkt halten, die das Pensionsantrittsalter erreicht haben, aber noch leistungsbereit sind und freiwillig im Arbeitsmarkt bleiben wollen. Diese Menschen müssen wir abholen, und ihnen der Verbleib im Job steuerlich attraktiv anbieten. Für die Firmen ist das Know How dieser erfahrenen MitarbeiterInnen von unschätzbarem Wert, und gleichzeitig sind diese motivierten ArbeitnehmerInnen oftmals froh, ihrem gewohnten Arbeitsalltag weiterhin nachgehen zu können.“