"Grüß Göttin"-Schild: Unnötige Provokation in der Karwoche

Polarisierung wird wieder bewusst in Kauf genommen

Sehr kritisch reagieren die Vertreter der Innsbrucker Volkspartei und des Tiroler Seniorenbundes auf das geplante Aufstellen des „Grüß Göttin“-Schildes im Kreisverkehr Innsbruck Mitte.   „Die Neuaufstellung des Schildes Grüß Göttin gerade in der für die Christen so bedeutenden Karwoche ohne Not zu präsentieren, zeigt schon die mangelnde Sensibilität der Grünen Kultur- und Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl bei diesem höchst kontroversiellen Thema auf. Aber es scheint, dass jedes Mittel recht ist, um wieder mediale Aufmerksamkeit für dieses Kunst-Projekt zu erreichen. Wir hätten uns zudem eine Diskussion im Koalitionsausschuss gewünscht, die offensichtlich bewusst vermieden wurde“, so ÖVP-Stadtparteiobmann KO GR Christoph Appler. 

mangelnde Diskussionskultur und unnötige Ablenkung im Verkehr

„Als Mitglied des Kulturausschusses habe ich von der geplanten Kunstinstallation aus den Medien erfahren. 2016 wurde dieses Projekt ausführlich im Kulturausschuss und später im Gemeinderat behandelt. Ich hätte ich mir dieses Mal ebenfalls eine eingehende Diskussion erwartet“, vermisst auch VP-Gemeinderätin Mariella Lutz die Diskussionskultur bei diesem Thema und stellt weiters fest: „Auch aus verkehrstechnischer Sicht ist das Vorgehen problematisch, da es sich bei dem geplanten Aufstellungsort um einen der meist frequentierten Verkehrsknotenpunkte Tirols handelt und es so zu einer unnötigen Ablenkung der Verkehrsteilnehmern führen könnte. Dies war auch der Grund, warum die Bezirkshauptmannschaft das Schild damals an der Inntalautobahn (A12) bei Kufstein endgültig abbauen hat lassen.“ 

Polarisierung wird bewusst in Kauf genommen 

„Durch die Neuaufstellung des umstrittenen Schildes nimmt man leider bewusst in Kauf, dass es wieder zu einer Polarisierung in der Bevölkerung kommen kann, da diese Aktion natürlich die religiösen Gefühlen und Überzeugungen verletzten kann, und das nicht nur bei den Christen, sondern auch bei den anderen Weltreligionen, wie bei den Juden und Moslems. Vom Zeitpunkt der Erstaufstellung des Schildes bis heute hat sich das religiöse Klima in Europa erheblich sensibilisiert, teilweise sogar leider radikalisiert. Es wäre daher besser gewesen, die Neuaufstellung angesichts dieser Entwicklungen nochmals kritisch zu hinterfragen. Der Tiroler Seniorenbund stand dieser fragwürdigen Kunstaktion immer ablehnend gegenüber“, äußert sich der Vertreter des Tiroler Seniorenbundes, GR Reinhold Falch, ebenfalls kritisch gegenüber diesem Kultur-Projekt.