Wunschprojekt der Grünen lief ins Leere

temporäre Fußgängerzone wird geprüft

Sowohl SPÖ, ÖVP als auch FPÖ äußerten sich am Sitzungsbeginn des Verkehrsausschusses vom 6. April kritisch zu der gewünschten Begegnungszone der Grünen in der lng.-Etzel-Straße. „Begegnungszonen werden von den Bürgern einfach nicht angenommen wie man jüngst in der Innenstadt sieht“, stellt die Obfrau des Verkehrsausschusses, GR Mariella Lutz, fest.

Daraufhin brachte die FPÖ einen Abänderungsantrag mit dem Vorschlag ein, anstatt der Verordnung einer Begegnungszone eine temporäre Fußgängerzone zu prüfen. Für diesen Vorschlag signalisierten alle Fraktionen außer den Grünen ihre Zustimmung.

„Dann kam es zum großen Knalleffekt im Ausschuss“, berichtet Lutz, die den Vorsitz im Verkehrsausschuss führte: „Die Grünen Vertreterinnen wollten anfangs nur über ihren eigenen Antrag der Begegnungszone abstimmen lassen und erst im Gemeinderat den Abänderungsantrag zur Debatte stellen. Die Geschäftsordnung des Gemeinderats verlangt aber zuerst die Abänderungsanträge vor dem eigentlichen Antrag zur Abstimmung zur bringen. Das Votum überraschte dann alle. Nicht nur die Vertreter von FPÖ, FI, ÖVP und SPÖ stimmten für diese Lösung, sondern auch beide Grüne Politikerinnen, die über diesen Abänderungsantrag eigentlich gar nicht abstimmen wollten.

„Schlussendlich mussten sich die Grünen eingestehen, dass eine temporäre Fußgängerzone das klare Bekenntnis ist, die Menschen und die Kinder zum Verweilen auf der Straße einzuladen und ihnen zukünftig mehr Platz zu geben, den die Grünen ja eigentlich immer fordern“, ordnet GR Lutz das einstimmige Abstimmungsergebnis politisch ein.

Die Volkspartei begrüßt die temporäre Fußgängerzone, die mehr Aufenthaltsqualität bietet als der grüne Vorschlag der Begegnungszone. „Fußgängerzonen werden stark angenommen, wie man in der Maria-Theresien-Straße seit Jahren sieht. Gerade in Kombination mit der neuen Parkgestaltung vor der Messe und der neuen S-Bahnhaltestelle entsteht hier ein ganz neues Areal für Innsbrucks Bevölkerung, ein echtes, hochwertiges Filetstück aus Sicht der Städteplanung. Die Fußgängerzone wertet das gesamte Bögen-Areal auf, dieser Bereich wird am Nachmittag zur neuen modernen Innsbrucker Flanier- und Gastromeile. Zusätzlich wird der Messestandort Tirol durch dieses neue Umfeld noch attraktiver. Aber auch die Verkehrsanbindung wird berücksichtig. Am Vormittag können die Autofahrer noch ungestört in die Stadt fahren bzw. die Lieferanten die Firmen bei den Bögen direkt beliefern. Diese Lösung ist für die Anwohner gut, für die Wirtschaft gut und auch für Innsbrucks Autofahrer gut, also eine echte Ideallösung! Warum sich die Grünen zuerst so lange gegen diese Variante gewehrt haben ist mir gänzlich unverständlich“, zählt GR Lutz die Vorteile der temporären Fußgängerzone auf.

Detail am Rande: Die Grünen verlangten eine getrennte Abstimmung. Sie stimmten dann gegen den dritten und letzten Punkt des Abänderungsantrags, der die Prüfung beinhaltet, ob zusätzliche Stellplätze in diesem Gebiet gewonnen werden können. „Da kann man nur den Kopf schütteln, man sieht die Grünen lassen keine Gelegenheit aus, um -bildlich gesprochen- mit den großen Hammer immer wieder auf Innsbrucks Autofahrer draufzuschlagen“, kritisiert GR Lutz das Stimmverhalten der Grünen gegen Innsbrucks Autofahrer.