Während bei der Energieeffizienz vor allem im Gebäude- und Verkehrsbereich,
wo etwa 80 Prozent an Energie verbraucht wird, anzusetzen ist, sind es bei
den heimischen Energieressourcen insbesondere die Wasserkraft, Biomasse
sowie die Solarenergie und Umweltwärme, welche uns zur Verfügung stehen
und die meisten Beiträge zu liefern vermögen. Wichtige Grundlagen für
eine geordnete Erschließung unserer Energieressourcen wurden mit der
Wasserkraft-Potenzialanalyse, dem Kriterienkatalog Wasserkraft, dem Bio­
masse-Versorgungskonzept, dem Abwärmekataster u.a.m. bereits geschaffen.
Energieeffizienz ist auch einer der Leitsätze in der Tiroler Wohnbaupolitik:
Ziel ist, all jene Gebäude, welche noch über keinen ausreichenden Wärme­
schutz verfügen, auf einen guten Wärmedämmstandard zu bringen sowie
den Restenergiebedarf möglichst mit erneuerbaren Energieträgern zu decken.
So ist es erfreulicherweise mit der einkommensunabhängigen Sanierungs­
offensive im Rahmen der Wohnbauförderung und weiterer begleitender Maß­
nahmen gelungen, die Sanierungsrate zu verdoppeln. Weitere Anstrengungen
in diesem Bereich sollen die Anhebung der Sanierungsrate auf drei Prozent
pro Jahr absichern, damit der Energieverbrauch unserer Gebäude im Laufe
einer Generation in etwa auf die Hälfte reduziert werden kann.
DER TIROL PLAN
Programm für Gebäudesanierung mit weiterer Anhebung der Sanierungs­
rate von derzeit etwa zwei Prozent auf mindestens drei Prozent pro Jahr.
Gebäude der öffentlichen Hand sollen dabei eine besondere Vorbildfunktion
einnehmen.
Einführung ausgewählter Programme für mehr Energieeffizienz und
Innovation in zielgruppenspezifischen Branchen, z. B. Tourismus, Handel,
Gewerbe etc.
Nachhaltige Wärmeversorgungskonzepte unter Einbeziehung von Abwärme­
nutzung aus Industrie und Gewerbe, wie bspw. in Kundl, St. Johann i. T. und
Hall i. T. bereits verwirklicht.
Ausbau- und Optimierungsprogramm für die Nutzung der Wasserkraft in
Tirol. Dabei ist es erklärtes Ziel, in den kommenden 25 Jahren etwa 40 Pro­
zent des langfristig ausbaufähigen Potenzials an heimischer Wasserkraft zu
erschließen.
Senkung des Energieverbrauches durch die weitere Forcierung der öffent­
lichen Verkehrsmittel, denn rund ein Drittel des Energiebedarfes resultiert
aus dem Sektor Verkehr und dieser beschert uns die meisten Treibhausgase.
Unterstützung nachhaltiger Energie- und Klimaschutzkonzepte auf Gemein­
de- und Regionalebene wie etwa die Klima- und Energiemodellregionen
Bezirk Lienz und Bezirk Landeck.
Schwerpunkt Photovoltaik: Förderung des Ausbaus durch Verstärkung
von Maßnahmen des Bundes und der heimischen Energiewirtschaft.
Flächendeckende Erstellung einer Solarlandkarte für Tirol, die das Sonnen­
energie-Potenzial für jeden einfach verständlich abbildet.
Stärkung Tirols als Innovationsstandort im Bereich Energie; dafür wurde ins­
besondere die Tiroler Standortagentur mit dem Cluster Erneuerbare Energie
eingerichtet.
Ausbau des Informations-, Beratungs- und Weiterbildungsangebotes mit
dem Schwerpunkt „Tirol auf dem Weg in Richtung Energieautonomie“.
Fakten
Rund
6 Milliarden Kilowattstunden/a
an elektrischer Energie,
hauptsächlich aus Wasserkraft, werden in Tirol jährlich erzeugt.
Rund
3 Milliarden Kilowattstunden
an Wärmeenergie stammen
pro Jahr aus Biomasse, Solar- und Umweltenergie.
Zu aktuellen Marktpreisen entspricht die Nutzung eigener Ressourcen
immerhin einem Gegenwert von
800 Millionen Euro.
Ca.
2 Milliarden Euro (!)
müssen wir (bei heutigen Energiepreisen)
für fossile Energieträger aufwenden.
Rund
40 Prozent
beträgt im Moment der Anteil an erneuerbarer
Energie in Tirol, gemessen am gesamten Endenergieverbrauch.
Rund
40 Prozent
des Endenergiebedarfes werden für Heizung,
Kühlung und Warmwasser benötigt.
DER
TIROL
PLAN
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Der Tirol Plan der Tiroler Volkspartei
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