Volle Aufklärung bei Wien Energie gefordert

Kritik an Wiener Geheimniskrämerei

Nachdem zur Causa Wien Energie stündlich neue Details bekannt werden, erneuert Tirols Landeshauptmannkandidat Anton Mattle seine Haltung, nicht für die Liquiditätsprobleme in der Bundeshauptstadt Wien aufkommen zu wollen. „Dass die Situation auf dem europäischen Strommarkt herausfordernd ist, ist kein Geheimnis. Das trifft alle Energieversorger in Europa. Gerade deshalb ist es für mich unverständlich, dass die Wien Energie quasi über Nacht einen Liquiditätsbedarf im Ausmaß mehrerer Milliarden Euro schlagend macht. Ein Umstand, den selbst die Stadt Wien nicht mehr unter den Teppich kehren kann und sich an die Bundesregierung gewandt hat. Fast stündlich verändern sich nun die Wiener Forderungen an den Bund, dabei bleibt die Bundeshauptstadt aber eine nachvollziehbare Erklärung, warum es erst soweit kommen konnte, schuldig. Noch immer ist nicht geklärt, welche Börseninstrumente die Wien Energie angewendet und ob sich der Energieversorger verspekuliert hat“, kritisiert LR Anton Mattle. „Die offensichtliche finanzielle Misere der Wien Energie ist bedauerlich. Es kann allerdings nicht sein, dass wir in Tirol und Vorarlberg für die Schwierigkeiten der Energieversorger im Osten aufkommen müssen. Wir arbeiten in Tirol bereits seit Jahren konsequent an der Energiewende, auch die TIWAG hat ihre Hausaufgaben gemacht und massiv in den Ausbau der Wasserkraft investiert. Wir haben Milliarden in eine nachhaltige Energiezukunft investiert und werden jetzt sicherlich nicht leichtfertig zusehen, wie Milliarden in andere, weniger krisenresistente Energieversorger gesteckt werden, ohne den Umfang des Skandals zu kennen. Alle Fakten müssen auf den Tisch, denn die Wienerinnen und Wiener, aber auch die restlichen Bundesländer erwarten sich volle Aufklärung“, so LR Anton Mattle. Besonders bezeichnend ist für den Tiroler Wirtschaftslandesrat, dass die Wien Energie kurz nach der Ankündigung einer bundesweiten Strompreisbremse eine Tarifanpassung angekündigt hat und mit 01. September die Preise für ihre Kunden deutlich erhöhen wird. „Die TIWAG versorgt in Tirol rund 70% aller Haushalte und garantiert bis zum 1. Juni 2023 einen der niedrigsten Strompreise Österreichs. Gefordert ist der Bund bei der raschen Umsetzung der bundesweiten Strompreisbremse und einer Lösung für gewerbliche Kunden, energieintensive Unternehmen und für die Landwirtschaft“, so Mattle abschließend.