Was den Anrainern entlang der Hauptverkehrsachsen in Tirol ohnehin längst bekannt ist, wird durch eine aktuelle Auswertung des Verkehrsclub Österreich (kurz VCÖ) heute offiziell in Zahlen gegossen. Über den Brenner rollten im Vorjahr fast drei Mal so viele Lkw wie über alle vier Schweizer Alpenpässe zusammen. Für VP Tirol Verkehrssprecher Florian Riedl sind diese Zahlen ein weiterer Beweis dafür, dass Tirol weiterhin konsequent an den Notmaßnahmen festhalten muss. Und auch dafür, dass es richtig war, beim Dreierlandtag in Meran in der Verkehrsfrage nicht um jeden Preis einen Kompromiss finden zu wollen. „Diese massive Belastung durch den LKW-Transitverkehr ist für unsere Bevölkerung, unsere Umwelt und unsere Infrastruktur auf Dauer untragbar.“
Allein im letzten Jahr sind knapp 2,4 Millionen Lkw über den Brenner gefahren, mehr als über alle drei anderen großen Alpenübergänge gemeinsam! „Wir bleiben bei unserem klaren Kurs: Die Anti-Transitmaßnahmen sind notwendig und werden auch künftig konsequent fortgesetzt“, so Riedl, der auch in Hinblick auf die Trentiner Forderungen beim Dreierlandtag – etwa was die Abschaffung des Nachtfahrverbots betrifft – betont, dass Tirol beim Transit weiterhin hart bleibt: „Die Gesundheit der Menschen und die Lebensqualität in unserem Land sind nicht verhandelbar.“
Die ungleichen Rahmenbedingungen bezüglich Steuer und Maut verschärfen das Problem des Umwegverkehrs zusätzlich. Während in der Schweiz Lkw-Maut und Dieselbesteuerung einen verkehrslenkenden Effekt haben, ist der Brenner aus Sicht der Frächter weiterhin die billigste Route. Rund ein Drittel des Transitverkehrs ist reiner Umwegverkehr. Deshalb fordert Riedl: „Die Regierungen in Rom und Berlin müssen schleunigst in die Gänge kommen, damit wir über den Brennerkorridor das intelligente Verkehrsmanagementsystem schnellstmöglich umsetzen, und die Bevölkerung entlasten können.“