Festschrift 75 Jahre

1945 17. April Gründungsversammlung der Österreichischen Volkspartei im „Schottenstift“ in Wien, Leopold Kunschak wird zum Parteiobmann gewählt. 3. Mai Tirol wird von den Amerikanern besetzt. Karl Gruber wird als Landeshauptmann eingesetzt. 7. Mai Anton Melzer wird als Bürgermeister von Innsbruck eingesetzt. 17. Mai Der Tiroler Bauernbund reicht seine Satzungen ein, die am 24. September genehmigt werden. Josef Muigg ist erster Landesobmann. Mitte Mai Die Christliche Arbeiter- und Angestelltenorganisation (später ÖAAB) tritt zur 1. Sitzung zusammen. Unter dem Vorsitz von Otto Steinegger wurde ein Exekutivausschuss gebildet. 10. Juli Die Militärregierung wird von den Amerikanern an die Franzosen übergeben, die 10 Jahre im Land bleiben soll- ten. 28. August Erste Sitzung der provisorischen Tiroler Landesversamm- lung unter Vorsitz des VP-Abgeordneten Otto Steinegger. Dies ist die offizielle Geburtsstunde der Tiroler Volkspar- tei, die der Österreichischen Volkspartei als Landesgruppe beitritt. Alois Platzgummer wird zum Präsidenten der Landesversammlung gewählt. Sommer Sonja Oberhammer, die Frau des späteren Landespartei­ sekretärs Aloys Oberhammer, gründet die Frauenbewe- gung, die unter dem Namen Österreichischer Frauenbund statutenmäßig nur lose mit der Partei verflochten ist. 17. September Ab diesem Tag ist es den politischen Parteien erlaubt, die volle Freiheit ihrer politischen Tätigkeit in ganz Österreich aufzunehmen. Auch das Erscheinen von parteigebunde- nen Tageszeitungen wird von der Militärbehörde erlaubt; für die ÖVP die „Tiroler Nachrichten“. 18. September Mit der Delegierten-Konferenz des ÖAAB findet die erste parteipolitische Veranstaltung in Tirol seit 11 Jahren statt. Hans Gamper wird zum Obmann gewählt. 21. Oktober Die Landesgruppe Tirol des Österreichischen Wirtschafts- bundes konstituiert sich. Der Buchbindermeister KR Josef Dinkhauser wird zum ersten Obmann gewählt. Oktober Die Landesparteileitung mietet sich im Haus in der Muse- umstraße 24 ein, wo Max Jenewein als erster Landespar- teisekretär tätig ist. 25. November Landtags- und Nationalratswahlen. Die Zahl der Wahlbe- rechtigten beträgt in Tirol im Verhältnis zur Gesamtbevöl- kerung nur 40%. Zahlreiche ehemalige Soldaten befinden sich noch in Kriegsgefangenschaft, ehemalige Mitglieder der NSDAP sind von den Wahlen ausgeschlossen. Auf Lan- desebene erreicht die ÖVP einen Stimmenanteil von 71,3% und 26 von 36 Mandaten im Landtag. 11. Dezember Erstmals nach dem Krieg tritt der frei und demokratisch gewählte Landtag mit 26 ÖVP- und 10 SPÖ-Abgeordneten zur ersten Sitzung zusammen. DI Dr. Alfons Weißgatterer wird vom Landtag einstimmig zum Landeshauptmann gewählt. Der Obmann der Tiroler Volkspartei, Dr. Adolf Platzgummer, wird zum Landtagspräsidenten gewählt; die Landesordnung von 1921 wird wieder in Kraft gesetzt. In den folgenden Sitzungen befasst sich der Landtag als erste Rechtsvorschrift mit einer Neufassung der Landes- ordnung. Karl Gruber war provisorischer Landes- hauptmann von Mai bis September 1945. Alfons Weißgatterer: Landeshauptmann von 1945 bis 1951. Die französischen Besatzer waren zehn Jahre in Tirol stationiert. Die Kartoffelhilfe linderte den ärgsten Hunger. Die Maria-Theresien-Straße nach einem Bombenangriff. 8 | 9

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