VP-Ledl-Rossmann: „Hartnäckigkeit hat sich bezahlt gemacht“

BRD nimmt Jungholz und Kleinwalsertal von der Reisewarnung aus.

Deutschland nimmt die beiden Enklaven Jungholz und Kleinwalsertal von der Reisewarnung aus. Als nächsten Schritt fordert Tirols Landtagspräsidentin generell stärkere regionale Differenzierung bei Reisewarnungen 

Die deutschen Reisewarnungen für Tirol und Vorarlberg haben vor allem für das Kleinwalsertal und die Außerferner Gemeinde Jungholz dramatische Auswirkungen. „Die Bevölkerung in diesen beiden Gebieten wurde durch diese Entscheidung Deutschlands praktisch eingeschlossen“, sagt Tirols Landtagspräsidentin und VP-Bezirksobfrau Sonja Ledl-Rossmann.

Gemeinsam mit Staatssekretär Magnus Brunner, dem Kleinwalsertaler Bürgermeister Andreas Haid und der Bürgermeisterin von Jungholz, Karina Konrad, wurde deshalb in den letzten Tagen Druck aufgebaut – unter anderem mit der Gründung der „Plattform Kleinwalsertal“, um Deutschland von der Notwendigkeit zu überzeugen, die beiden Gebiete von der Reisewarnung auszunehmen. Die massiven Bemühungen haben Freitagabend schließlich zum Durchbruch geführt. Das Kleinwalsertal und die Gemeinde Jungholz werden ab sofort nicht mehr als Risikogebiet eingestuft, die Reisebeschränkungen in Richtung Deutschland sind damit aufgehoben. „Es ist schön, dass die Bemühungen der letzten Tage Wirkung gezeigt haben. Für die Menschen in Jungholz und im Kleinwalsertal bringt das im Alltag eine enorme Erleichterung“, sagt Karina Konrad, Bürgermeisterin von Jungholz. Auch Sonja Ledl-Rossmann zeigt sich zufrieden: „Unsere Hartnäckigkeit hat sich bezahlt gemacht.“ Die Außerferner VP-Bezirksobfrau denkt aber bereits einen Schritt weiter. „Im Außerfern, das sich wirtschaftlich stark in Richtung Allgäu orientiert, gibt es praktisch keine Corona-Fälle. Es ist für mich deshalb nicht nachvollziehbar, dass Deutschland bei den Reisewarnungen keine regionale Differenzierung vornimmt. Das ist nicht nur für das Außerfern, sondern auch für das bayerische Grenzgebiet ein wirtschaftlicher Schaden, der aufgrund der derzeitigen Corona-Lage völlig unnotwendig ist“, sagt Ledl-Rossmann, die ankündigt, gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Reutte weiter in diese Richtung regionaler Differenzierung arbeiten zu wollen und mit dem deutschen Bundesminister Gerd Müller einen starken Verbündeten an ihrer Seite weiß. 

Foto: Im Beisein von Tirols Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann und Karina Konrad, Bürgermeisterin von Jungholz, wurde heute in Hirschegg die „Plattform Kleinwalsertal“ gegründet © foto-serra