Solidarität ist keine Einbahnstraße

Tirols VP-Klubchef weist Kritik von Bayerns Verkehrsministerin zurück.

„Tirol bei der Verkehrspolitik Egoismus vorzuwerfen, während sich im selben Atemzug Autos und LKW aufgrund der deutschen Kontrollen am Grenzübergang Kufstein/Kiefersfelden in Richtung Tirol stauen, ist eine sehr verwegene Sicht auf die Dinge. Solidarität ist keine Einbahnstraße. Das muss auch Deutschland akzeptieren“, weist Tirols VP-Klubobmann Jakob Wolf heute die Kritik der bayerischen Verkehrsministerin Ilse Aigner an den von Tirol geplanten Anti-Transitmaßnahmen strikt zurück.

„Mit einer Politik des Hinhaltens und Verzögerns bei der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene hat Deutschland über Jahre achselzuckend in Kauf genommen, dass auch die Belastung für die eigene Bevölkerung in der Bayerischen Inntalfurche ständig gestiegen ist. Erst seitdem sich Tirol dieses Taktieren nicht mehr gefallen lässt und selbst Maßnahmen ergreift, um die Transitlawine durch Tirol einzudämmen, rückt plötzlich auch in Deutschland das Wohl der eigenen Bevölkerung in den Mittelpunkt. Man könnte fast meinen, dass in Bayern demnächst eine Wahl ansteht“, kann sich Wolf einen Seitenhieb nicht verkneifen. Tirol mit Landeshauptmann Günther Platter an der Spitze werde sich jedenfalls auch durch Kritik von außen nicht von seinem Weg abbringen lassen, den Transitverkehr durch Tirol zu reduzieren, stellt Wolf klar: „Alleine in den letzten 17 Monaten hat der Transit auf der Brennerachse um 20% zugenommen. Das erträgliche Maß ist endgültig voll.“