ÖVP fordert Straßen nach Ludwig Steiner und Karl Gruber zu benennen

Tiroler Widerstandskämpfer endlich würdigen

In diesen Tagen jährt sich zum 75. Mal die Befreiung Tirols und Innsbrucks durch die US-Armee von der Naziherrschaft. Aus diesem Anlass fordert die Volkspartei zwei Straßen nach den Namen von Staatssekretär Ludwig Steiner und Landeshauptmann Karl Gruber zu benennen. 

„Schon im Jahre 2015 haben wir die Straßenbenennungen nach Ludwig Steiner und Karl Gruber im Gemeinderat beantrag. Im Kulturausschuss wurde dieser Antrag jedoch auf die lange Wartebank geschoben. Es wäre nur sachlich gerecht und vor allem würdig, wenn die Benennungen der Straßen als Erinnerung an diese beiden großen Innsbrucker mit europäischem Format heuer noch im Jubiläums- und Gedenkjahr zum Ende des Zweiten Weltkriegs umgesetzt werden. Nur die permanente Hervorhebung der Erinnerungskultur in Sonntagsreden ist zu wenig, es müssen auch Taten folgen“, erneuert heute ÖVP-Stadtparteiobmann KO Christoph Appler den Vorstoß zur Ehrung dieser beiden herausragenden Tiroler Persönlichkeiten. 

Zur Erinnerung: Am 3. Mai 1945 wurde Tirol von der US-Armee befreit. Eine wesentliche Rolle spielte dabei Ludwig Steiner, der später die Tiroler Volkspartei mitgründete. In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai kämpfte sich Ludwig Steiner im Auftrag der Widerstandbewegung bis zu den amerikanischen Linien vor, um deren Befehlshaber der 19. US-Armee zu überzeugen, dass sie in der Stadt und im Vorfeld von Innsbruck auf keinerlei Gegenwehr stoßen würden. Steiners Mission glückte und die 103. Infanteriedivision rückte kampflos von Zirl aus in die Tiroler Landeshauptstadt ein. Steiner und die Tiroler Widerstandsbewegung verhinderten somit ein sinnloses Blutvergießen am Kriegsende in Tirol. 

„Die Leistungen von Ludwig Steiner und Karl Gruber sind nicht hoch genug einzuschätzen. Sie haben unter Einsatz ihres Lebens den Widerstand gegen die Nationalsozialisten in Tirol geführt. Durch ihren mutigen Einsatz in den letzten Kriegstagen haben sie Innsbruck als eine der wenigen Städte im deutschen Reich schon vor dem Einmarsch der Alliierten von der Naziterrorherrschaft befreit. Damit konnten sie weitere Kriegshandlungen mit Opfern und Zerstörungen in der Landeshauptstadt verhindern. Aus den Trümmern des Krieges heraus haben sie in verschiedenen höchsten Funktionen des Landes und der Republik mitgeholfen, unsere Stadt und unser Land wieder aufzubauen und durch ihre Mitwirkung am Staatsvertrag Österreich in die Freiheit und Demokratie zu führen“, informiert KO Appler über die großen Verdienste dieser beiden Innsbrucker.