LKW Nacht-60er

Resolution im Landtag für Beibehaltung der bestehenden Regelung.

Riedl/Mingler: „Wir wollen weiterhin, dass die Tirolerinnen und Tiroler in Ruhe schlafen können.“ - 60 Prozent mehr Lärm droht bei Tempoerhöhung

Die schwarz-grüne Koalition setzt im kommenden Landtag ein klares Zeichen gegen Pläne des Verkehrsministeriums, den bewährten Nacht 60er für LKW abzuschaffen. Die Regierungsparteien planen eine Resolution an die Bundesregierung, die vorsieht, das vorgesehene Tempolimit aus Gründen des Lärmschutzes aufrechtzuerhalten. „Die Belastungsgrenzen durch den Transit sind für die Menschen in Tirol nicht nur in Punkto Feinstaub, sondern insbesondere auch in Punkto Verkehrslärm längst erreicht. Daher wollen wir im Landtag ein klares Signal in Richtung Wien senden. Die Tirolerinnen und Tiroler sollen weiterhin in Ruhe schlafen können“, hoffen die beiden Verkehrssprecher Florian Riedl und Michael Mingler auf einen einstimmigen Beschluss im Landtag. "Alles andere wäre doch eine ziemliche Überraschung. Denn welche Partei in Tirol spricht sich schon gegen Lärmschutz aus," fragt Mingler. 

Die Regelung, wonach in der Zeit von 22:00 bis 5:00 Uhr LKW maximal 60 km/h fahren dürfen, wurde im Jahr 1995 gezielt als Lärmschutzmaßnahme eingeführt. Eine Erhöhung der Lkw-Geschwindigkeit auf 80 km/h würde alleine auf den LKW-Verkehr bezogen die Schallemission um zwei Dezibel erhöhen, was schalltechnisch betrachtet einer Erhöhung der Lkw-Fahrten um 60 Prozent gleichkommt. „Studien zeigen ganz klar, dass dauerhafter Lärm krank macht. Die Schwarz-Grüne Koalition hat es sich deshalb in dieser Periode zum Ziel gesetzt, entschlossen gegen Verkehrslärm vorzugehen und wir werden an diesem eingeschlagenen Kurs auch festhalten“, verweisen Riedl und Mingler etwa auf die Lärmenquete von November 2018. Als Wipptaler wissen beide nur allzu gut von der Transitproblematik Bescheid. 

Die beiden Verkehrssprecher warnen zudem vor der Signalwirkung, die die Aufhebung des Nacht-60ers haben könnte: „Wir kämpfen gemeinsam für das Ziel, Tirol als Strecke für den internationalen Transitverkehr unattraktiver zu machen und die Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene zu forcieren. Die Anhebung von Lkw‑Tempolimits für den Schwerverkehr durch Tirol steht diesem Ziel diametral entgegen“, schließen Riedl und Mingler.