Immobilien - Preisspirale zu durchbrechen

Neuer WK-Immobilienpreisspiegel macht Handlungsbedarf deutlich.

Landesregierung geht Thema Wohnen mit ambitioniertem Umsetzungsplan offensiv an. Maniusch sieht bei Errichtungskosten Einsparpotential. 

Der heute von der Wirtschaftskammer vorgestellte Immobilienpreisspiegel 2018 unterstreicht die Notwendigkeit der von der Tiroler Landesregierung ausgerufenen Offensive im Bereich Wohnen. „Die schwarz-grüne Koalition hat das Thema Wohnen ganz oben auf die Agenda gesetzt und bereits bei ihrer ersten Regierungsklausur einen ambitionierten Umsetzungsplan vorgelegt. Dass dieser Schritt richtig und wichtig war, zeigen die heute präsentierten Zahlen“, sieht VP-Wohnbausprecher Dominik Mainusch die vorgenommene Prioritätensetzung für dringend notwendig an. 

Die Liste der von der Landesregierung auf den Weg gebrachten Maßnahmen ist umfangreich. „Neben der Entwicklung eines Masterplans Wohnen zum Bau von 12.000 neuen, geförderten Wohnungen, der Vorbereitung einer umfassenden Leerstandserhebung in Innsbruck und der Entwicklung eines neuen Tiroler Mietunterstützungsmodells, wurde auch eine eigene Arbeitsgruppe installiert, die derzeit die notwendigen Rechtsgrundlagen erhebt, um gegen Immobilienspekulation im geförderten Wohnbau vorgehen zu können. Am kommenden Montag findet unter Federführung von Landesrat Johannes Tratter und unter Einbindung aller Landtagsfraktionen zudem erstmals ein großes „Diskussionsforum Raumordnung“ statt, in dem gemeinsam Lösungen gesucht werden sollen, um die Preise fürs Wohnen in Tirol zu senken. Alle Möglichkeiten, die helfen könnten, den Preisdruck zu lindern, werden derzeit abgeklopft“, so Mainusch. Dazu zählt der Fügener Bürgermeister die verstärkte Anwendung der Vertragsraumordnung genauso wie die vermehrte Ausweisung von Sonderflächen für den objektgeförderten Wohnbau. Einen wesentlichen Hebel sieht Mainusch auch bei den Baukosten: „Sowohl bei der Fertigung – Stichwort erhöhte Vorfertigung und Standardisierung – als auch im Bereich der technischen Bauvorschriften – Stichwort Deregulierung – gibt es noch Potential, um Bauen günstiger zu machen. Hier braucht es mutige Entscheidungen.“

Nur eine breite Palette von Maßnahmen könne die Preisspirale durchbrechen, ist Mainusch überzeugt. Ein einfaches Patentrezept, mit dem die Preise schlagartig gesenkt werden könnten, gäbe es nämlich nicht, räumt der VP-Wohnbausprecher ein. „Jeder, der den Menschen verspricht, dass das Wohnen in unserem Land von heute auf morgen billiger gemacht werden kann, meint es nicht ernst mit den Tirolerinnen und Tirolern. Fakt ist, auch wenn die Problematik jetzt mit aller Vehemenz angegangen wird, wird es Zeit brauchen, bis die Maßnahmen greifen. Diese Ehrlichkeit gegenüber den Menschen erwarte ich mir auch von allen anderen Parteien im Tiroler Landtag“, schließt Mainusch.