Gegen illegale Freizeitwohnsitze

Tiroler Gemeindeordnung ermöglicht nun zusätzliche Kontrollen.

0Kitzbüheler Gemeinden gehen voraus und bekämpfen gemeinsam illegale Freizeitwohnsitze. Novelle der Tiroler Gemeindeordnung ermöglicht ab Herbst zusätzliche Kontrollen. 

Drei Kitzbüheler Gemeinden setzen im Kampf gegen illegale Freizeitwohnsitze auf ein gemeinsames Vorgehen und richten eine Verwaltungsgemeinschaft für Kontrollen ein. „St. Johann, Oberndorf und Kirchdorf kooperieren künftig bei der Aufdeckung illegaler Freizeitwohnsitze. Damit setzen die drei Gemeinden einen wichtigen Schritt  im Kampf gegen illegale Freizeitwohnsitze und nehmen tirolweit eine Vorreiterrolle ein. Im Auftrag der Bürgermeister wird ein eigenes Kontrollorgan eingerichtet, um illegal genutzte Freizeitwohnsitze ausfindig zu machen, Beweise zu sammeln und bei der Bezirkshauptmannschaft entsprechende Verfahren einzuleiten“, begrüßt Raumordnungslandesrat Johannes Tratter die Initiative. Diese fußt auf einem von der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel ausgearbeiteten Leitfaden für die verstärkte Kontrolle von Freizeitwohnsitzen.

 Bereits im Zuge der TROG-Novelle 2020 wurde der Datenaustausch zwischen den Behörden vereinfacht. Davon wird auch die neu geschaffene Verwaltungsgemeinschaft profitieren. „Daten, wie die Müllmenge oder der Wasserverbrauch, können Aufschluss darüber geben, ob ein Wohnsitz dauerhaft bewohnt ist oder nicht. Bei den Freizeitwohnsitzen drehen wir an vielen Schrauben – vom Datenaustausch bis zur Freizeitwohnsitzabgabe -, um Missbrauch zu verhindern. Die Installierung von effektiven Prüforganen ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein, um illegale Freizeitwohnsitze zurückzudrängen“, sieht Tratter anhand der Verwaltungsgemeinschaft ein tirolweites Role-model für die Kontrolle von Freizeitwohnsitzen.

„Wir werden aber noch nachlegen. Bereits ab Herbst werden durch eine Novelle die Kontrollmöglichkeiten für Gemeinden nochmals ausgeweitet. Die illegale Nutzung von Immobilien ist kein Kavaliersdelikt, sondern treibt die Preisspirale am Immobilienmarkt immer weiter in die Höhe. Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten“, so Tratter kämpferisch.