Mehr Bundesbehörden aufs Land!

Digitalisierungsprozess wird auch die Dezentralisierung der Bundesbehörden voranbringen

„Die Digitalisierung ist auch ein Turbo für die Dezentralisierung. Je mehr die Digitalisierung voranschreitet, desto weniger gibt es die Berechtigung, dass alle wichtigen österreichischen Bundesbehörden ausschließlich in der Bundeshauptstadt Wien ihren Sitz haben müssen. Denn die Digitalisierung und der Breitbandausbau ermöglichen die gleiche Arbeitsleistung - egal wo man sich befindet - ohne erhebliche Mehrkosten. Das Kosten-Argument der Zentralisierungsbefürworteter fällt daher zunehmend weg. Deshalb wird die Forderung nach Absiedelung der Bundesbehörden in die Länder auch im neuen Jahr nicht verstummen, sondern ganz im Gegenteil in Zukunft immer lauter werden“, so VP-BRin Klara Neurauter.

64 von 68 österreichischen Bundesbehörden sind derzeit in Wien angesiedelt. Laut einer Studie des Innsbrucker Instituts für Föderalismus könnten bis zu 3.500 Bundesdienststellen in verschiedenen Behörden in die Bundesländer verlagert werden. „In vielen Fällen ist die Infrastruktur in ländlichen Gebieten bereits stark ausgedünnt, und gerade junge Menschen mit einem abgeschlossenen Studium können in ihren Regionen oft keine adäquate Arbeit finden. Die Verlagerung von Bundesbehörden in die ländlichen Regionen würde gute Dauerarbeitsplätze vor Ort bringen und ist auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Bevölkerung am Land; darüber hinaus werden dadurch zum Beispiel die örtliche Freiwillige Feuerwehr und andere ehrenamtlich tätige Institutionen gestärkt, wenn die Menschen in ihrer Gemeinde bzw. in ihrer Region bleiben können" stellt BRin Neurauter fest.

Einzelne Bundesbehörden böten sich sachlich dazu an, ihren Sitz dort zu haben, wo sie fachlich schwerpunktmäßig zuständig seien. Tirol wäre zum Beispiel geradezu prädestiniert, die Zentrale der Wildbach- und Lawinenverbauung zu beherbergen, meint BR Neurauter. „Im Vergleich mit der Schweiz, Deutschland und einer Reihe anderer europäischer Staaten ist die heimische öffentliche Verwaltung auf Bundesebene überschießend zentralistisch aufgebaut. Als Abgeordnete der Tiroler Volkspartei werden ich dieses Thema auch im kommenden Jahr immer wieder auf die politische Agenda setzen. Politik bedeutet oft, dicke Bretter zu bohren. Ich bin aber überzeugt, es wird sich auch in unserer Bundesverwaltung die Dezentralisierung durchsetzen, wie es unser Nachbar Bayern auch vorzeigt“, sagt BRin Klara Neurauter abschließend.

(Karte: Google Maps)