Durchmischung in der Besiedelung dringend notwendig

ÖVP kritisiert Zick-Zack-Kurs der Grünen in Wohnpolitik

„Da rennt die SPÖ bei uns offene Türen ein. Wir fordern seit langem eine bessere Durchmischung bei der Besiedelung der städtischen Wohnquartiere und wesentliche Verbesserungen für den Mittelstand bei den Wohnungsvergaberichtlinien. Es freut uns, dass die Innsbrucker SPÖ jetzt die alten ÖVP-Positionen mitträgt“, so reagiert heute Innsbrucks ÖVP-Klubobmann Christoph Appler auf die Forderung von SPÖ-Stadtparteivorsitzenden Benjamin Plach, die Wohnungswerberliste für den Mittelstand zu öffnen in der gestrigen Tirol-Live-Diskussion. Der Berechtigtenkreis müsse erweitert werden – auch im Sinne der sozialen Durchmischung, betonte dort Benjamin Plach.

 

„Bei den Grünen herrscht in der Wohnpolitik jedoch eine vollkommene Konzeptlosigkeit. Es scheint die Grüne Fraktion ist in der Besiedelungsfrage inhaltlich tief gespalten. Die Aussagen von Wohnungssprecherin Renate Krammer-Stark und Bgm. Georg Willi gehen nämlich diametral auseinander. Für die Grüne Wohnungssprecherin ist angeblich die soziale Durchmischung „Blödsinn“. Der Bürgermeister befürwortete in der Vergangenheit allerdings mehrfach die Durchmischung im Vergabebereich“, kritisiert Appler scharf den Zick-Zack-Kurs der Grünen Fraktion in der Wohnpolitik: „Soziale Durchmischung ist kein Blödsinn, sondern in Innsbruck dringend notwendig, sie fördert die Integration und verhindert das Entstehen von sozialen Brennpunkten.“

 

Warum die Arbeitsgruppe zu den neuen Vergaberichtlinien nicht schon lange vom Bürgermeister einberufen wurde, sorgt bei VP-KO Appler für großes Unverständnis. Dass dies vor allem Corona geschuldet sei, wie Krammer-Stark in Tirol-Live erklärte, kann er nicht gelten lassen: „Das ist eine zu billige Ausrede!“

 

Zur Erinnerung: "Soziale Durchmischung ist Blödsinn", sagte die grüne Wohnungssprecherin Renate Krammer-Stark im TT-Bericht vom 9. Mai 2022. Vollkommen gegensätzlich lauten die Statements von Bürgermeister Georg Willi. "Eine Mischung von Jung und Alt tut gut", so Willi im Zusammenhang mit dem Wohnbauprogramm in Innsbruck in der TT im März 2021. Und beim Projekt Schlachthofblock neu wird Bgm. Willi in einer städtischen Presseaussendung vom Dezember 2020 wie folgt zitiert: „Mit einer teilweisen Erhaltung der Bestandsgebäude und einem partiellen Neubau können nicht nur die Nutzfläche und Anzahl der Wohnungen erhöht werden, wir schaffen auch eine interessante Erweiterung des Kreises der Nutzenden im Sinne einer Durchmischung.“