Neue EU-Kommission soll mehr Waren auf die Schiene bringen

Thaler: Die Transitverlagerung muss beim European Green Deal Priorität haben

Heute wurde in der Novembersitzung in Straßburg die neue europäische Kommission von den Abgeordneten des Europäischen Parlament bestätigt. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der neuen Kommission wird der „Green Deal“, eine umfassende Strategie Europas gegen den Klimawandel sein.

Die Tiroler Abgeordnete zum Europäischen Parlament und stellvertretende Verkehrssprecherin der Europäischen Volkspartei Barbara Thaler sieht hier auch für Tirol große Möglichkeiten: „Die Kommission muss im Rahmen dieser Strategie nun darüber nachdenken, wie man den Gütertransport in Europa zukünftig organisieren will. Tirol legt mit dem Brenner Basis Tunnel, dem größten Infrastrukturprojekt Europas, buchstäblich die Schienen. Wir erwarten uns von der neuen Kommission in unseren Bemühungen, den Warenverkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen, echte Unterstützung und nicht weitere Lippenbekenntnisse.“  

„Das Thema Transitverlagerung von der Straße auf die Schiene muss im Lichte eines European Green Deal Priorität haben. Dazu brauchen wir endlich eine wettbewerbsfähige Schiene und ein funktionierendes Eisenbahnnetz in Europa, um nachhaltige Entlastung zu garantieren,“ so Thaler.  

„In den USA kommen 50 Prozent der Güter vom Schiff direkt auf die Schiene, in Europa sind wir hier umgerechnet bei gerade 11 Prozent, das muss sich ändern. Zudem müssen wir die Eisenbahnregulierungen, die zuletzt von 14.000 auf 9.000 einzelstaatliche Vorschriften reduziert wurden, weiter verschlanken. Und zu allererst muss man bürokratischen Hürden wie dem Unsinn der Sprachbarriere für Lokführer an den Staatsgrenzen Schluss sein. Momentan muss jeder Zug warten bis an der Grenze ein Lokführer mit Sprachniveau B1 in der jeweiligen Landessprache einsteigt. Das gibt es weder in der Luft noch auf der Straße und entspricht nicht dem europäischen Gedanken“, so Thaler über einige ihrer Kernforderungen im Europäischen Parlament.